Realisation durch faktor i, mit freundlicher Genehmigung von Kreisheimatpfleger Otto Voit.
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Gemeinde Leutenbach, Ortsteil Mittelehrenbach,
Haus Nr. 20, Bauernhaus, Frackdach und Fachwerk, Anfang 19. Jahrhundert,
Denkmal
Ein Fachwerk wird dreidimensional als Geschossbauwerk errichtet. Das heisst, jedes Stockwerk ist eine selbständige Einheit, die konstruiert wird und in sich ausgesteift wurde.
Darstellen lässt sich das an beispielhaften Häusern rund ums Walberla nicht mehr, weil keine zweistöckigen Fachwerke bis zu unserer Zeit erhalten blieben. Das Haus in Mittelehrenbach dürfte ursprünglich auch im Erdgeschoß ein Fachwerkhaus gewesen sein. Oft war es die Bodenfeuchtigkeit, welche in den Schwellbereich eindringen konnte und durch die Kapillarwirkung der Balken in das nachfolgende Holz gelangte. Ende des 19. und im frühen 20. Jahrhundert ersetzte man die Verluste an Erdgeschossfachwerk leider sehr häufig in Massivbauweise, so dass heute wenige Gebäude noch das ursprüngliche Aussehen haben. Geringfügige Änderungen der Konstruktion zeigen dagegen die Obergeschosse, nahezu unverändert erhielten sich die nicht ausgebauten Dachstühle.
Die Traufseite des Hauses war dem eigenen Hofraum zugewandt und lässt den Eindruck eines zweistöckigen Hauses aufkommen. Erhalten ist vom Fachwerk des Erdgeschosses leider nur der Rähm, die nach oben abschliessende Balkenlage. Über dem Rähm enden auf der Traufseite die Stirnseiten der Balken, welche die Traufseiten in Abständen von 70-90 cm überbrücken. Sie bilden die Raumabdeckung, den Abschluss eines Geschosses nach oben. Die Balken sind im unteren Teil gefalzt. Hier wurden Bohlen zur Bohlenbalkendecke eingefügt. Über den Balken verlegte man Bretter als Trittfläche des Obergeschosses. Über dem Balkenkranz setzte man die Schwelle für das Obergeschoss und errichtete darauf das weitere Stockwerk.
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